Hauptinhalt

Monitoring und Forschung

/
(© LUPUS)
Welpe schaut in Kamera
/
(© LUPUS)
Wildschweine suhlen sich
/
(© LUPUS)
Wolf an Suhle
/
(© LUPUS)
Telemetrie Materialien
/
(© LUPUS)
Halsbandsender wird angebracht
/
(© LUPUS)
Wolfsspur
/
(© LUPUS)
Wolfslosung

Mit der Rückkehr der Wölfe ergeben sich zumeist viele Fragen bezüglich ihres Vorkommens: Sind in diesem Gebiet Wölfe sesshaft? Um wie viele Wölfe handelt es sich? Woher kommen diese Wölfe? Wie groß ist ihr Territorium?

Hier kommt das Wolfsmonitoring, die wissenschaftliche Datenerfassung über die Wölfe, ins Spiel. Das Monitoring setzt sich wie ein Puzzlespiel aus vielen verschiedenen Hinweisen zusammen, die einzeln bewertet, interpretiert und dann in das Gesamtbild eingefügt werden müssen. Wichtig für das Monitoring ist, dass die Informationen fortlaufend gesammelt werden. Nur so ist können Veränderugen in der Verbeitung und der Entwicklung erkannt werden. Beispielsweise stellt sich die Frage nach der Anzahl der Welpen in den Wolfsrudeln jedes Jahr von neuem.

Die Grundlagen des Monitorings sind hier nur kurz dargestellt. Wenn Sie sich näher zu dem Themenkomplex informieren möchten, klicken Sie bitte auf weiterführende Informationen.

Monitoring ist die laufende und strukturierte Überwachung eines Zustandes. Im Hinblick auf das Wolfsmonitoring geht es um die Überwachung der Wolfspopulation, um deren Zustand einschätzen und bewerten zu können. Dazu werden Zahlen zur Größe, Entwicklung und der Vebreitung einer Population benötigt.  

Alle Hinweise werden zusammen ausgewertet. Das Vorkommensgebiet bezeichnet die Fläche auf der ein Wolf nachgewiesen wurde (dabei werden auch Einzelnachweise erfasst, z.B. ein Totfund oder ein Jungwolf auf der Wanderung). Dahingegen handelt es sich bei der Populationsgröße um die Verteilung von Territorien und somit der Anzahl von Rudeln, Paaren oder territorialen Einzeltieren.

Zusätzlich bieten Forschungen und Untersuchungen, wie Studien zur Nahrungsökologie, zu Verwandtschaftsverhältnissen und zur Raumnutzung von Wölfen wichtige Detailinformationen über das Verhalten, die Gesundheitssituation und die Ausbreitung der Wolfspopulation. Außerdem können genetische sowie telemetrische Daten wichtige Elemente bei der Unterscheidung einzelner, aneinander grenzender Territorien sein.

Dokumentation und Sammlung von Hinweisen (Spuren, Kot, Risse,Sichtungen)

In Wolfsgebieten lassen sich eine Reihe von Hinweisen von Wölfen finden. Anhand von Spuren und einzelner Pfotenabdrücke (Trittsiegel) kann man zum Beispiel die Anzahl der Tiere und Territorien in einem Gebiet abschätzen. So lässt sich auch ermitteln, ob ein Rudel Nachwuchs hatte. Anhand des Kots (Losung) kann festgestellt werden, aus was sich die Nahrung der Wölfe zusammensetzt. Mittels frischer Losung können einzelne Tiere auch genetisch identifiziert werden. Risse an Wildtieren sind häufig neben Losungsfunden und Spuren ein erster Indikator für die Anwesenheit eines oder mehrerer Wölfe in einem Gebiet. Besonders wichtig sind auch Hinweise aus der Bevölkerung, insbesondere Sichtungsmeldungen. Besonders gut verwertbar sind diese Meldungen, wenn die Sichtung mit einem Foto oder Video Dokumentiert wurde.

Einsatz von Fotofallen

Fotofallen sind selbstauslösende Kameras, die in der Regel an Bäumen angebracht werden, um Wild zu fotografieren. Der Vorteil dieser Methode ist, dass man so ohne große Störungen an Informationen kommt. So lässt sich sehr gut die Größe eines Rudel oder die Anzahl der Welpen ermitteln. Auch die Anwesenheit die Anzahl der Beutetiere, lässt sich so grob abschätzen.

Telemetrie

Dem Wolf wird unter Betäubung ein Halsbandsender angebracht. So kann der Aufenthaltsort des Tieres aus der Entfernung lokalisiert werden, ohne es durch direktes Aufsuchen/Sichtkontakt zu stören. In Sachsen dient die Methode unter anderem zur Ermittlung der Größe, Lage sowie der räumlich-zeitlichen Nutzung eines Wolfsterritoriums bzw. zu dem Abwanderungsverhalten junger Tiere. Sie liefert außerdem Erkenntnisse zu Aktivitäts- und Ruhephasen des besenderten Tieres und ermöglicht einen besseren Einblick in dessen Ernährung, da die Reste gerissener Beutetiere gezielter nachgesucht und zeitnaher dokumentiert werden können.

 

Genetische Untersuchungen sind heute ein sehr wichtiger Bestandteil beim Monitoring. Die erforderlichen Proben (z. B. Kot, Haare, Speichelproben an Rissen) können unabhängig von der Jahreszeit gesammelt werden.
Ein großer Teil der Proben wird mittels frischen Kotproben im Wolfsgebiet gesammelt. An diesen haften Körperzellen (Darmzellen), die DNA enthalten. 

In Sachsen werden seit 2002 genetische Untersuchungen durchgeführt. Auch in anderen Bundesländern mit Wolfsvorkommen gehört die Genetik in der Regel zu den wichtigen Monitoringmethoden. Auf diese Weise entsteht ein sehr detailliertes Bild der Ausbreitung, der Verwandtschaftsverhältnisse und möglicher Inzuchtgefährdung.

Besonders in Gebieten mit flächendeckendem Wolfsvorkommen sind genetische Analysen sehr wichtig. Da die individuelle Unterscheidung von Wölfen anhand des Aussehens meist extrem schwierig ist, muss die Genetik hinzugezogen werden, um benachbarte Territorien voneinander unterscheiden zu können.

Datenschutz:

Ihre Daten werden von der Fachstelle Wolf in Erfüllung ihrer Aufgaben gemäß den geltenden Bestimmungen zum Datenschutz verarbeitet. Weitere Informationen erhalten Sie unter folgendem Link:

zurück zum Seitenanfang