26.01.2007

Lappjagd

Am 26.01.07 fand die erste Lappjagd im Rahmen des BfN-Projektes »Pilotstudie zur Abwanderung und zur Ausbreitung von Wölfen in Deutschland« im westlichen Teil des TÜP Oberlausitz in der Neustädter Heide statt.

Dabei wurden zwar zwei Wölfe in das Fangnetz getrieben, beide konnten jedoch entkommen.

Am Vortag waren 3 Wölfe aufgespürt und mit Hilfe von Förstern aus dem Bundesforstamt Lausitz eingelappt worden. Insgesamt ca. 5000 m Lappenzaun wurden dafür gezogen. Am Morgen des 26.01. wurde dann der Flaschenhals und die Fangnetze aufgebaut, während die Biologinnen von LUPUS kontrollierten, ob die Wölfe noch in der Umzäunung waren. An mehreren Stellen waren im Schnee die frischen Spuren der Wölfe zu sehen, die den Zaun mehrmals angewechselt hatten, sich aber nicht näher als 10 m herangewagt hatten. Eine Rotte Wildschweine war in der Nacht durch die Lappen gegangen, die Wölfe hatten das nicht gewagt. Circa 35 Treiber, darunter interessierte Einheimische, Waldarbeiter, Förster und Jäger, beteiligten sich an der Fangaktion. Bereits 30 min. nach dem sich die Treiberlinie in Bewegung setzte, lief ein Wolf in das ca. 1.5 km entfernte Fangnetz, konnte allerdings entwischen. Der zweite Wolf, der etwa 15 min später in das Fangnetz lief, stoppte im letzten Moment ab. Er rutschte zwar noch in das Netz, dieses fiel jedoch nicht herunter, so dass auch dieses Tier entkam. Der dritte Wolf, der sich noch in der Einlappung befand, ließ sich nicht in den Flaschenhals drücken, sondern schlüpfte offenbar zwischen den Treibern durch.

Hintergrund:
Im Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsvorhabens wurde das Wildbiologische Büro LUPUS vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit der Durchführung einer »Pilotstudie zur Abwanderung und zur Ausbreitung von Wölfen in Deutschland« beauftragt. Ziel dieses bis zum 31.12.2007 laufenden Projektes ist es, durch eine Untersuchung der Abwanderung der Jungwölfe mit Hilfe von GPS-Telemetrie Informationen über die Ausbreitung von Wölfen in der Kulturlandschaft zu gewinnen. Dafür sollen insgesamt 6 Wölfe aus beiden sächsischen Rudeln mit GPS-Halsbandsendern ausgestattet werden.
Vorzugsweise sollen Jungtiere gefangen und besendert werden. Über die Wanderrouten und den Verbleib der Jungwölfe, die in den letzten 4 Jahren mit Erreichen der Geschlechtsreife aus den Rudelterritorien abgewandert sind, liegen bisher kaum Informationen vor.

zurück zum Seitenanfang