Hauptinhalt

Spuren, Risse, Kot

Die sichere Bestimmung von Wolfsspuren, -rissen und - kot erfordert viel Fachkenntnis und Erfahrung. Sie kann nur von einer im Wolfsmonitoring geschulten Person sicher erfolgen. Gut dokumentierte und zeitnah gemeldete Wolfshinweise aus der Bevölkerung sind eine unverzichtbare Hilfe für die Wolfsbeauftragten. Nachfolgend finden Sie Hinweise zur Erkennung und Dokumentation von Wolfsspuren, -rissen und -kot.
Bitte melden Sie alle Hinweise auf Wölfe an an die Fachstelle Wolf, Ihr Landratsamt oder an das LUPUS Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland.

Die Hinweise zur Erkennung und Dokumentation von Wolfskot und -spuren haben wir auch in einem Handout »Dokumentation von Wolfshinweisen«, welches Sie sich herunterladen und ausdrucken können, zusammengefasst.

Wolfsspuren

Der typische Pfotenabdruck eines erwachsenen Wolfes ist mindestens 8 cm lang (ohne Krallen gemessen), hat eine länglich-ovale Form und die Krallen sind deutlich zu erkennen. Anhand einzelner Pfotenabdrücke lassen sich Wolf und Hund nicht unterscheiden, da viele Hunde ähnliche Pfoten wie Wölfe haben. Zur Unterscheidung muss man der Spur über eine längere Strecke folgen. Wölfe laufen typischerweise im geschnürten Trab. Die Hinterpfoten werden bei dieser energiesparenden Gangart in die Abdrücke der (etwas größeren) Vorderpfoten gesetzt. Die dabei entstehenden Doppelabdrücke sind in gleichmäßigen Abständen von mind. 50 cm (halbe Schrittlänge) in einer Linie wie an einer Perlenkette aufgereiht (geschnürt).

Dokumentation von Wolfsspuren:

  • Maße der Länge des Abdrucks ohne Krallen und der Schrittlänge
  • Fotos vom einzelnen Trittsiegel und des Spurverlaufes mit nebenliegendem Maßband

Wolfsrisse

Mittelgroße und große Beutetiere, wie Rehe, Wildschweine Rothirsche und auch Schafe tötet der Wolf meist mit einem gezielten Biss in die Kehle (Drosselbiss). Bei größeren Beutetieren wie Hirschen sind zudem auch häufig Verletzungen an den Flanken und Keulen feststellbar, die der Wolf dem Beutetier zufügt, um es zu Boden zu reißen. Hunde sind meist weniger geübt. Sie beißen wahllos auf ihr Opfer ein und verursachen dadurch Bissverletzungen am ganzen Körper. Um den Drosselbiss und andere Bissverletzungen zu erkennen, muss die Haut des toten Tieres abgezogen  werden. Nicht jedes tot aufgefundene Tier muss von einem Beutegreifer gerissen worden sein. Wildtiere verenden oft auch an Schwäche, Krankheiten oder an Verletzungen, die sie sich z. B. bei einem Autounfall zugezogen haben. Füchse, Greif- und Rabenvögel, die später an dem Kadaver fressen, verursachen ebenfalls Biss- und Fraßmuster. Um Bissverletzungen, die den Tod verursacht haben von solchen, die nach dem Tod des Tieres entstanden sind, unterscheiden zu können, braucht man viel Erfahrung. Speziell dafür wurden Rissbegutachter geschult. Wenn vom Kadaver wegen fortgeschrittener Verwesung oder Nutzung nur noch wenige Reste übrig sind, ist eine Beurteilung nicht mehr möglich.

Dokumentation von Wolfsrissen:

  • Foto des Kadavers, Detailaufnahmen aller Verletzungen mit Größenvergleich (Maßband).
  • Erfassung von Spuren, Kot, Haaren im Umfeld des Kadavers, Fotos vom Lageplatz

Wolfskot

Die Wolfslosung enthält häufig Haare und Knochenstücke, teilweise auch Zähne und Hufe von Beutetieren. Der Kot ist in der Regel 2,5-4 cm dick und über 20 cm lang, kann aber durchaus auch schmaler und kürzer sein. Er wird zur Reviermarkierung häufig auf Wegen und Kreuzungen abgesetzt. 

Dokumentation von Wolfslosung:

  • Fotos mit Detailaufnahmen und Größenvergleich
  • Losung in Plastiktüten einfrieren
zurück zum Seitenanfang