Wolf in der Königsbrücker Heide nachgewiesen
Erstmals konnte jetzt mit einem Bild aus einer automatischen Fotofalle der bestätigte Nachweis für die Existenz von einem Wolf im Naturschutzgebiet Königsbrücker Heide erbracht werden.
Das Bild entstand bereits Anfang April, wie die Auswertung der Kameradaten nun ergab.
Noch ist unklar, ob das Tier dort dauerhaft sesshaft geworden ist oder sich auf Durchzug befindet und ob es eventuell in Begleitung eines zweiten Wolfes ist. Durch weitere Monitoringmaßnahmen in dem Gebiet sollen diese Fragen geklärt werden.
In der Lausitz sind derzeit 6 Wolfsrudel und zwei welpenlose Wolfspaare nachgewiesen. Die Reviere der 6 Rudel und des Wolfspaares grenzen aneinander an und bilden ein geschlossenes Vorkommensgebiet, das sich über ca. 2500 km² vom Nord-Osten Sachsens bis nach Süd-Brandenburg erstreckt.
Von den 6 Wolfsrudeln befinden sich fünf auf sächsischer Seite. Außerhalb der Lausitz ist in Sachsen derzeit kein weiteres territoriales Wolfsvorkommen bekannt. Aus der Dahlener Heide (Landkreis Nordsachsen) gab es 2010 zwar mehrere Einzelnachweise, jedoch keine aktuellen Hinweise mehr.
Zur Vorbeugung von Schäden sollten Schaf- und Ziegenhalter im bestehenden und im sich etablierenden Wolfsgebiet ihre Tiere schützen und wo möglich über Nacht in einem Stall unterbringen. Alternativ können sie auch mit einem handelsüblichen Elektrozaun bzw. einem massiven Zaun aus Maschendraht oder Holz, der bis zum Boden abschließt und an allen Seiten geschlossen ist, geschützt werden. Die Anschaffung von Herdenschutz-Material (z. B. Elektrozaun) wird vom Freistaat Sachsen gefördert. Informationen zur Förderung erhalten Sie über Herrn Klingenberger von der Biosphärenreservatsverwaltung unter Telefonnummer 0172/3757602.