Jagdhund auf TÜP von Wolf getötet
Der Jagdhund, der am 30.01.2018 auf dem Truppenübungsplatz (TÜP) Oberlausitz tot aufgefunden wurde, wurde von einem Wolf getötet.
Die genetische Untersuchung des am toten Hund genommenen Probenmaterials konnte nun einen aufgrund der Auffindesituation vermuteten Wolfsübergriff auf den Hund bestätigen. Der Hund wurde vom Rüden des Daubitzer Rudels getötet. Ein Zusammenhang zwischen diesem Vorfall und den in der Region zuvor aufgetretenen Übergriffen auf Hunde, Katzen und Kaninchen durch den am 02.02.2018 legal geschossenen Wolfsrüden GW701m, der nicht zum Daubitzer Rudel gehörte, besteht somit nachweislich nicht. Der nicht angeleinte Jagdhund hatte sich bei einem Waldaufenthalt von seinem Hundeführer entfernt, Wild verfolgt und war nicht mehr zurückgekehrt. Aufgrund eines am Halsband befestigten GPS-Senders konnte der Hund aufgefunden werden, der zu diesem Zeitpunkt bereits tot war.
Unter besonderen Umständen können Angriffe von Wölfen auf Hunde vorkommen. Insbesondere während der Paarungszeit der Wölfe (Januar bis März) kann es sein, dass diese in Hunden unerwünschte Konkurrenten sehen. Besondere Vorsicht ist auch in der Nähe von Rendezvous-Plätzen oder an Rissen geboten, die Wölfe gegen vermeintliche Konkurrenten verteidigen können. Generell sollten Hunde im Wolfsgebiet angeleint bzw. nahe bei ihrem Besitzer geführt werden. Es kann vorkommen, dass Wölfe sich für diese Artgenossen interessieren, die aus Wolfssicht »dreist« in ihrem Territorium markieren. Die Nähe seines Besitzers ist der beste Schutz für den Hund. Kommt es zu einem Zusammentreffen von Wolf und Hund, sollte man seinen Hund zu sich rufen, anleinen und sich ruhig zurückziehen. Falls der Wolf weiter Interesse an dem Hund zeigt, sollte man sich durch Rufen deutlich bemerkbar machen und den Wolf ggf. durch das Werfen von Gegenständen vertreiben. Eine Gefahr für den Hundeführer selbst besteht in diesen Situationen nicht. Die Wölfe interessieren sich für ihre domestizierten Verwandten, nicht für die Menschen.
Auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz leben bereits seit 1998 Wölfe. Das Daubitzer Territorium existiert seit dem Monitoringjahr 2005/2006. Im letzten Monitoringjahr 2016/2017 wurden auf dem Gebiet des Freistaates Sachsen insgesamt 19 Territorien von Wolfsrudeln oder Wolfspaaren nachgewiesen.
Bitte unterstützen Sie das Monitoring – melden Sie jegliche Wolfshinweise wie Spuren, Losungen (Kot), Risse und Sichtungen an die jeweilig zuständigen Landratsämter oder an die nachfolgenden Stellen:
LUPUS Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland
Tel.: 035727 57762, Email: kontakt@lupus-institut.de
Kontaktbüro »Wölfe in Sachsen«
Tel.: 035772 46762, Email: kontaktbuero@wolf-sachsen.de