Schadensstatistik
Alle gemeldeten und begutachteten Rissmeldungen werden auf dieser Seite regelmäßig veröffentlicht. Oberhalb sehen Sie die Kartendarstellung und im Folgenden die tabellarische Auflistung (PDF). Vereinzelt kann es auch im Nachhinein zu Anpassungen in den Statistiken kommen. Dies kann vorkommen, wenn neue Erkenntnisse zu einem Fall vorliegen (z. B. Ergebnis Genetik). Wenn eine zusätzliche Untersuchung eingeleitet wird oder die Fallbewertung noch nicht abgeschlossen ist, werden diese Fälle in der Statistik mit der Kennzeichnung „in Bearbeitung“ versehen.
- Schadensstatistik 2024 (*.pdf, 0,73 MB) Stand 15. Oktober 2024
- Schadensstatistik 2023 (*.pdf, 0,63 MB) Stand Dezember 2024
- Schadensstatistik 2022 (*.pdf, 0,61 MB) Stand 31. Dezember 2022
- Schadensstatistik 2021 (*.pdf, 0,59 MB) Stand 22. Februar 2022
Seitdem die Wölfe vor über 20 Jahren wieder in Deutschland sesshaft wurden, hat sich deren Zahl stetig erhöht. Mit der Ausbreitung der Wölfe nahmen auch die Schadereignisse an Haus- und Nutztieren zu (Abb. 4). Die durchschnittliche Anzahl der Übergriffe pro Wolfsterritorium hat sich über die Jahre nicht verändert und liegt etwa zwischen drei und vier Übergriffen pro Jahr und Territorium (Abb. 5).
Im Jahr 2022 ereigneten sich die meisten Wolfsübergriffe in den Landkreisen Bautzen (61) und Görlitz (62). Insbesondere im Landkreis Görlitz kam es zu einem Anstieg der Risszahlen durch Wölfe im Vergleich zum Jahr 2021 (20). Auch im Landkreis Leipzig wurden mit 12 bestätigten Wolfsübergriffen im Vorjahresvergleich (3) mehr Weidetiere geschädigt. Schwerpunktregionen mit einem erhöhten Rissgeschehen waren der Raum Elstra bis Wittichenau und Hoyerswerda im Landkreis Bautzen, der Raum Strehla beziehungsweise die Gohrischheide im Landkreis Meißen sowie der Raum Reichenbach im Landkreis Görlitz ( vgl. Abb. 1), in dem es sachsenweit am häufigsten zu Übergriffen auf Weidetiere kam.
Im Freistaat Sachsen folgt das Rissgeschehen einer ausgeprägten Saisonalität (vgl. Abb. 7). So zeigen die Daten der vergangenen Jahre, dass es im ersten Halbjahr zu weniger Nutztierrissen (etwa ein Drittel des Gesamtaufkommens) als im zweiten Halbjahr kommt. Die meisten Übergriffe auf Weidetiere ereignen sich in den Sommer- und Herbstmonaten. Dies ist unter anderem in der Biologie des Wolfes begründet. Im Frühjahr und Frühsommer sind die Wölfe mit der Aufzucht der Welpen beschäftigt. Gleichzeitig ist die Jagd auf ihre Beutetiere leichter. Denn auch bei Reh-, Rot- und Schwarzwild gibt es in dieser Zeit Nachwuchs. Diese Entwicklung kehrt sich im Spätsommer und Herbst um. Die schnell heranwachsenden Wolfswelpen haben einen immer höheren Nahrungsbedarf während das Wild am Ende des Sommers fit und gut genährt ist. Die natürlichen Beutetiere stellen in dieser Zeit also eine vergleichsweise schwerere Beute dar als unzureichend geschützte Weidetiere.
Die am häufigsten von Übergriffen betroffenen Nutztierarten in Sachsen sind Schafe, Ziegen und Wild in Gattern. Wenn Rinder betroffen sind, handelt es sich überwiegend um Kälber in den ersten Lebenswochen. Eine Darstellung der prozentuellen Verteilung der geschädigten Nutztierarten aus den Jahren 2020 bis 2022 finden Sie in den Abbildungen 8 bis 10.
Die Oberlausitz (Landkreise Bautzen und Görlitz) ist die am dichtesten mit Wölfen besiedelte Region in Sachsen. Die Frage, wie häufig es zu Übergriffen auf Weidetiere kommt, ist aber nicht zwingend von der Höhe des Wolfsbestandes in einer Region abhängig. Ein einzelner Wolf kann unter bestimmten Umständen größere Schäden verursachen als ein Rudel. Dies hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, wie dem Beutetierangebot oder den Traditionen der Nutztierhaltung einer Region. Vor allem die vorhandenen Schutzmaßnahmen können entscheidend sein, wie häufig es zu Übergriffen auf Weidetiere kommt. Stößt ein Wolf auf seinen Streifzügen auf unzureichend oder gar nicht geschützte Haus- und Nutztiere, sind diese eine leichte Beute.
Bedeutend ist auch, welche Jagdmethoden der Wolf von seinen Eltern erlernte und ob er bereits prägende Erfahrungen mit gut geschützten Weidetieren sammeln konnte. Wölfe, die immer wieder auf ungeschützte oder nicht ausreichend geschützte Nutztiere treffen, lernen sehr schnell, dass diese deutlich einfacher zu erbeuten sind als wildlebende Beutetiere. Das kann dazu führen, dass Wölfe gezielt versuchen, Weidetiere zu reißen und dabei auch empfohlene Schutzmaßnahmen überwinden.
- Schadensstatistik 2020 (*.pdf, 0,59 MB) Stand 31. Dezember 2020
- Schadensstatistik 2019 (*.pdf, 0,77 MB) Stand 15. Juni 2020
- Schadensstatistik 2018 (*.pdf, 0,77 MB) Stand 13. Mai 2019