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Das sächsische Wolfsmanagement

Organigram Wolfsmanagement
Organisationsstruktur des sächsischen Wolfsmanagements 

Das sächsische Wolfsmanagement will dazu beitragen, dass Menschen und Wölfe möglichst konfliktfrei auf gleichem Raum leben können. Es richtet sich an Bürger und Institutionen, die mit Wölfen in Berührung kommen und unterstützt sie innerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Dabei sollen die Wolfspopulationen gemäß nationalen und europäischen Bestimmungen geschützt und in einen günstigen Erhaltungszustand gebracht werden.

Wolfsmanagement vermittelt und entschärft Konflikte zwischen Wolf und Mensch. Einerseits soll die heimische Wolfspopulation geschützt und erhalten werden. Andererseits sollen auch die Interessen der Landwirtschaft und Nutztierhaltung, des Naturschutzes, der Jägerschaft oder Erholungssuchende in Wolfsgebieten angemessen berücksichtigt werden.

Um dies zu erreichen, braucht es eine solide Datengrundlage zum Vorkommen von Wölfen. Diese zu schaffen, ist die Aufgabe des Monitorings.
 

Damit Entscheidungen auf möglichst sachlicher Basis getroffen werden können, müssen möglichst alle Aspekte der Rückkehr der Wölfe vielen Menschen verständlich gemacht und Ängste genommen werden.  Dazu braucht es eine offene Kommunikation und die Vermittlung zielgerichteter Informationen über Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit.

Um entstandene Schäden durch Wölfe zu kompensieren und weitere Schäden nachhaltig zu vermeiden, wurde ein System zur Förderung von Herdenschutzmaßnahmen und zum Schadensausgleich eingerichtet.

  • Rissbegutachtung nach Meldung mutmaßlich durch Wölfe geschädigter Weidetiere
  • Wolfsmonitoring - Überwachung der Ausbreitung und Entwicklung von Wolfsterritorien in Sachsen
  • Beratung der Nutztierhalter zur Verringerung der Übergriffe auf Weidetiere
  • Öffentlichkeitsarbeit - Information und Aufklärung über den Wolf
© Archiv Natsch LfULG

Seit 1. Oktober 2019 ist die neue »Umweltbildungstelle Wolf« am Standort des ehemaligen Kontaktbüros »Wölfe in Sachsen« im Erlichthof in Rietschen (Ostsachsen) tätig.

Ihre Hauptaufgaben sind:

  • Erarbeitung von Umweltbildungspaketen für Kindergärten, Schulen und andere Kinder- und Jugendeinrichtungen in Sachsen
  • Projekttage, Wandertage und Exkursionen in Rietschen sowie den Landkreisen Görlitz und Bautzen
  • Vorträge, Exkursionen und Fortbildungen zum Thema Wolf in Rietschen sowie den Landkreisen Görlitz und Bautzen für Pädagogen, Erzieher und Lehrer sowie weitere interessierte Personen
  • Unterstützung der Umweltbildung in den Landkreisen und kreisfreien Städten im Freistaat Sachsen

Wölfe wurden vor über 100 Jahren in Deutschland und weiten Teilen Mitteleuropas ausgerottet und breiten sich seit einigen Jahren wieder in Deutschland aus, was eine direkte Folge der Unterschutzstellung ist. Wölfe waren seit jeher ein integraler Bestandteil unserer natürlichen Umwelt und erfüllen als Beutegreifer einen wichtigen Beitrag auch in durch Menschen geprägten Ökosystemen wie unserer Kulturlandschaft. Wölfe als eine einheimische Tierart wurden daher ins Naturschutzrecht als streng geschützte Art aufgenommen.

Der Schutzstatus des Wolfes und die damit verbundenen nationalen und regionalen Verpflichtungen bauen auf verschiedenen Ebenen auf:

Landesrecht:Sächsisches Naturschutzgesetz, Sächsisches Jagdgesetz und Sächsische Jagdverordnung, Sächsische Wolfsmanagementverordnung

Bundesrecht:Bundesnaturschutzgesetz (streng geschützte Art nach § 7 Abs. 2 Nr. 13 i. V. mit § 44) und Tier­schutzgesetz

Europäisches Recht: EG Verordnung 338/97 (Anhang A) und Fauna-Flora-Habitat (FFH) Richtlinie 92/43/EWG (Anhang II, Prioritäre Art, An­hang IV, Art. 12 und 16)

Internationales Recht: Washingtoner Artenschutzabkommen (Anhang II) Berner Konvention (Anhang II)

Was kostet das Wolfsmanagement?

Die folgende Tabelle bietet eine Übersicht zu den seit 2012 entstanden Kosten für die Öffentlichkeitsarbeit, die Förderung des Herdenschutzes, die wissenschaftlichen Begleituntersuchungen sowie den Schadensausgleich im Wolfsmanagement:

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